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Es war einmal in Westfalen

22.10.2025 Felix Dürich

Eine animierte Zeitreise durch 1250 Jahre westfälischer Geschichte

„Westfalai“ - unter diesem Namen tauchen die Bewohner:innen der heutigen Region Westfalen im Jahr 775 zum ersten Mal in der Geschichte auf - in den Chroniken Karls des Großen. Im Jahr 2025 wird Westfalen also gewissermaßen 1250 Jahre alt. Aus diesem Anlass unternimmt der Animationsfilm „Es war einmal in Westfalen“ eine anschauliche Zeitreise durch die bewegte Geschichte der Region - vom Frühmittelalter bis in die jüngste Vergangenheit. 

Um die 1250-jährige Geschichte Westfalens in fünfzehn Minuten dramaturgisch zu verdichten und damit erzählbar zu machen, konzentriert sich der Animationsfilm bewusst auf historische Zäsuren und Wendepunkte. Seinen Ausgang nimmt er im Frühmittelalter zur Zeit der Sachsenkriege, in denen Frankenkönig Karl der Große langjährige Kämpfe gegen den sagenumwobenen Sachsenfürst Widukind führt. Vom Mittelalter springt der Animationsfilm in die Frühe Neuzeit: Er erzählt, wie sich der Dreißigjährige Krieg auf Westfalen auswirkt und welche bedeutende Rolle der Region zukommt. Die Zeitreise geht weiter zur Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen, die Westfalen 1815 zur preußischen Provinz macht.

Ein letzter Zeitsprung führt die Zuschauer:innen in die Zeitgeschichte: Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Provinz Westfalen mit dem Norden der Rheinprovinz und dem Land Lippe zum Bundesland Nordrhein-Westfalen vereinigt. Auf dieser Zeitreise verortet der Film die regionalen Geschehnisse immer wieder auch im größeren Weltgeschehen. So bietet der Animationsfilm einen leichten, überblicksartigen Zugang zur Geschichte Westfalens. Im Jubiläumsjahr kann er zudem Interesse wecken, sich in Ausstellungen und Kulturveranstaltungen mit der eigenen Region auseinanderzusetzen

Als Erzählerin führt dabei eine junge Antiquarin durch den Film, die von der Schauspielerin Milena Straube gesprochen wird. Sie nimmt das Publikum mit auf ihre Zeitreise. Mit neugierigen Fragen und gezieltem Griff ins Bücherregal reist die Antiquarin zu prägenden Momenten der Geschichte, die im Animationsfilm zum Leben erwachen. Das Besondere dabei: Mit jedem Sprung in eine neue Zeit wandelt der Film seinen Illustrationsstil - darunter mittelalterliche Buchmalerei, Kupferstiche, politische Cartoons des 19. Jahrhunderts und ein Collage-Stil zur Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit. Illustriert wurde der Film vom Grafiker und Künstler Niklas Schwartz, der dazu historische Vorlagen in seinem ganz eigenen Zeichenstil adaptiert hat. Bewegt wurden die handgezeichneten Schauplätze und Figuren der westfälischen Geschichte von der Animatorin Sonja Schneider. Auf auditiver Ebene werkelten der Sounddesigner Kai Czerwonka mit seinem Team und Bene Höyns, der die Filmmusik passend zur jeweiligen Epoche eigens für den Film komponiert hat. In der mittlerweile fünften Animationsfilm-Produktion leistete das Medienzentrum die Entwicklung der Formatidee sowie die Erarbeitung des inhaltlichen Konzepts und übernahm in der Rolle der Produktionsleitung die Koordination der technischen Gewerke.

Seine öffentliche Leinwand-Premiere feierte „Es war einmal in Westfalen“ am 23. August im Open-Air-Kino auf Burg Vischering. Seitdem ist der Animationsfilm auch auf unserem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“ zu sehen. Zudem läuft er in der großen Jubiläumsausstellung „775 – Westfalen“ im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn. Dort laden zahlreiche Exponate dazu ein, in die Geschichte der Region einzutauchen. Gefördert wurde der Animationsfilm von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.