Im Fokus Online - Neues aus dem LWL-Medienzentrum für Westfalen
Ein einzigartiges Erlebnis
SchulKinoWochen 2025 mit Teilnehmerrekord!
„Der dunkle Saal voller Menschen und ein kraftvoller Film, das ist und bleibt ein einzigartiges Erlebnis“. Dieser Beschreibung eines Kinoerlebnisses von Regisseur Tom Tykwer können nicht nur wir uns voll anschließen, sondern offenbar auch über 177.000 Schüler:innen und ihre Lehrkräfte, die den 18. SchulKinoWochen NRW einen neuen Teilnehmendenrekord verschafft haben. Das verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung vom Unterricht mit und über Film am außerschulischen Lern- und Kulturort Kino. Alleine das gemeinsame Schauen von ausgewählten, hochwertigen Filmen eröffnet Horizonte und ermöglicht neue Perspektiven, Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten und die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Themen. 135 Kinos in über 96 Städten und Gemeinden haben sich im Berichtszeitraum am größten filmpädagogischen Projekt des Landes beteiligt, damit nochmals mehr als im Vorjahr.
Fast 45.500 Zuschauende haben das pubertäre Chaos im Leben von Protagonistin Riley in „Alles steht Kopf 2“ miterlebt. Der zweite Teil der erfolgreichen Disney-Animation von Kelsey Man war damit der erfolgreichste Film der 18. SchulKinoWochen NRW. Mit einigem Abstand konnte Carolina Hellsgards Neuverfilmung von „Das fliegende Klassenzimmer“ von 2023 das junge Publikum überzeugen. Immerhin rund 15.000 Zuschauende haben dafür das Klassenzimmer ins Kino verlegt. Fast genauso erfolgreich war auch der Spitzenreiter des Vorjahres, „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ mit rund 13.000 Kinogästen. Beim jungen Publikum fast genauso erfolgreich war die Zusammenarbeit unterschiedlicher Tiere des Waldes in „Fuchs und Hase retten die Welt“, einem zauberhaften Animationsfilm von Masche Halberstadt.
Neben dem mittlerweile schon traditionsreichen Sonderprogramm „17 Ziele – Kino für eine bessere Welt“ lockte das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem diesjährigen Thema „Zukunftsenergie“ vor die Leinwände. Die Sonderprogramme werden übrigens immer von Expert:innen aus der Wissenschaft und Technik begleitet. Mit nachdenklichen Filmen wie „Je suis Karl“ von Christian Schwochow, der zeigt, wie äußere Erlebnisse und sogar die Liebe auf „extreme Wege“ führen können, beschäftige sich das gleichnamige Sonderprogramm.
Die Gewinnerkritik unseres Filmkritikwettbewerbs in Kooperation mit spinxx, dem Magazin für junge Filmkritik, kam von dem 10-jährigen Hanyuan aus Paderborn über den Spielfilm „Sieger sein“ von Soleen Yusef, der auch der diesjährige Eröffnungsfilm im traditionsreichen SchlachthofKino in Soest war. Über 60 Schüler:innen der sechsten Klassen des städtischen Aldegrever-Gymnasiums aus Soest waren zu Gast und erlebten die Geschichte der elfjährigen Mona, einer talentierten jungen Fußballspielerin. Sie und ihre kurdische Familie waren gezwungen, Syrien aufgrund des Bürgerkriegs und der herrschenden Diktatur zu verlassen, um in Berlin ein sichereres neues Zuhause zu finden. In dieser neuen Umgebung steht Mona vor der Herausforderung, in einem unbekannten Land neu anzufangen und sie muss sich mit den Schwierigkeiten auseinandersetzen, die das Leben als jungen Geflüchtete auch in der neuen Schule mit sich bringt. Anfangs noch argwöhnisch von ihren Mitschüler:innen beäugt, gelingt es Mona schließlich, mit ihren Vorstellungen und Erfahrungen von Schule, die sie aus Syrien mitgebracht hat, die Schule in Berlin völlig zu verändern.
Zuvor hatten sich die geladenen Gäste Uta Diers, Leiterin der Schulabteilung der Bezirksregierung Arnsberg, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL), die stellvertretende Bürgermeisterin von Soest Christiane Mackensen und Michael Jahn, bundesweiter Projektleiter der Vision Kino aus Berlin über filmkulturelle Veranstaltungen mit den anwesenden Schüler:innen ausgetauscht und die symbolische erste Klappe der SchulKinoWochen NRW 2025 geschlagen.
Das Highlight für die jungen Gäste war der Stargast des Morgens, Hauptdarstellerin Dileyla Agirman. Die 25-Jährige spielt die Mona und debütiert damit nicht nur als Filmschauspielerin, sondern gleich auch als Hauptdarstellerin. Besonders spannend war beim Filmgespräch dann der Abgleich der Filmrealität mit den Erfahrungen real aus Syrien geflüchteter Schüler:innen des Soester Gymnasiums.
Jetzt freuen wir uns schon auf die 19. SchulKinoWochen NRW vom 22.01. bis 04.02.2026.